Backup, Datensicherung, Systemwiederherstellung ...
Früher oder
später passiert es jedem einmal: durch Unachtsamkeit, technische Fehler
oder Fremdeinwirkung gehen Daten verloren oder werden verstümmelt, so
daß ihr Inhalt unbrauchbar wird. Wer zuvor noch nie etwas zur Sicherung
seiner Daten oder seines Systems unternommen hat, hat dann kaum noch
eine Chance, den Schaden wieder gut zu machen. Deshalb sollte sich
jeder Computernutzer um die Sicherung seiner Daten kümmern und
regelmäßig Sicherungskopien anlegen, zumal geeignete Speichermedien
(CDs, DVDs, USB-Sticks, Festplatten) mit riesigen Kapazitäten und zu
vernachlässigbaren Kosten verfügbar sind.
Datenverlust und Systempannen können viele unterschiedliche Ursachen haben:
- Bedienungsfehler
- Einwirkung von Viren oder sonstigen Schädlingen
- Funktionsfehler nach der Installation neuer Peripheriegeräte, neuer Treiber oder neuer Programme
- Stromausfall oder unkontrollierte Spannungseinbrüche des Computernetzteils
- Unzuverlässige oder totaldefekte Festplatte
- Fehlerhafte Speicherbausteine
- u.s.w.
Damit
solche Vorfälle nicht zur Katastrophe werden, sollte der Computernutzer
Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, die sich in zwei große Kategorien
einteilen lassen und denen mit unterschiedlicher Vorgehensweise
begegnet werden kann:
A) Sicherungskopien von Dateien
Das wichtigste für die meisten Computernutzer sind die von ihm erstellten oder zumindest bewußt gespeicherten Dateien, wie z.B.:
Textdokumente (.doc)
Email-Korrespondenz (.dbx)
Fotos (.jpg)
Videoclips (.avi)
Musik (.mp3)
Tabellen (.xls)
Präsentationen (.pps)
u.s.w.
Für
die Sicherung dieser Dateien ist es bereits ausreichend, hiervon
regelmäßig Kopien auf einem anderen Datenträger (z.B. CD, externe
Festplatte) anzulegen. Dies kann bereits mit dem Windows Explorer
vorgenommen werden, komfortabler ist beispielsweise der
"TotalCommander" mit seiner Möglichkeit der Datensynchronisation oder
spezielle Software zur Datensicherung.
B) Schutzmaßnahmen für das Betriebssystem
Wesentlich
komplizierter liegen die Dinge, wenn man einen Ausfall des
Betriebssystems (Windows) unterstellt. Selbst wenn der Nutzer alle
Dateien des Betriebssystems zuvor säuberlich kopiert hätte (ihr Umfang
ist enorm!), hat er bei einem Totalausfall zunächst keine Möglichkeit
mehr, diese Sicherungskopien an den ursprünglichen Ort zurückzuspielen.
Denn dafür braucht er ja ein funktionierendes Betriebssystem. Deshalb
kommen hier spezielle Backup-Programme zum Einsatz, die nicht nur die
Sicherungskopie (und zwar sinnvollerweise der kompletten
Festplattenpartition C:) erstellen sondern außerdem für den Ernstfall
ein zweites Betriebssystem (z.B. MS-DOS oder Linux) auf einem USB-Stick
oder einer CD (früher auch auf Floppy-Diskette) vorhalten, mit dessen
Hilfe dann die Sicherungskopie auf ihren angestammten Ort - oder aber
nach einem Festplattencrash auf eine ganz neue Festplatte -
zurückgespielt werden kann.
Die verschiedenen Windows-Versionen
besitzen jeweils ein eigenes derartiges Backup-System, allerdings ist
es vorzuziehen, modernere und komfortablere Hilfsmittel zu verwenden.
Beispielsweise setzt das Programm "ntbackup", das mit Windows XP
ausgeliefert wurde, ein Laufwerk mit Floppy-Diskette voraus. Die
meisten heutigen Computer haben kein solches Laufwerk mehr. Brauchbarer
ist das Backup-Programm von Windows 7, das mit dem Namen "sdclt"
aufgerufen werden kann.
Seit Jahren bewährt hat sich ein
kommerzielles Programm namens "Ghost", das in seiner auf DOS basierten
Fassung unschlagbar kompakt und schnell ist. Eine Floppy-Diskette
reichte aus, um das Betriebssystem MS-Dos und zusätzlich das
Ghost-Programm aufzunehmen. Für denjenigen, der noch ein
Diskettenlaufwerk in seinem Computer hat, ist Ghost nach wie vor ein
Geheimtip. Ansonsten kann es auch auf einen USB-Stick aufgespielt
werden, der allerdings zuvor bootfähig gemacht werden muß.
Andere
kommerzielle Backup-Programme sind in großer Zahl verfügbar und auch
unter den kostenlosen und frei herunterladbaren Programmen habe ich ein
echtes "goody" entdeckt, das komfortabel und sicher zu bedienen ist und
zudem noch mit diversen Zusatzfunktionen aufwartet. Also eine absolute
Empfehlung. Einziger Wermutstropfen: das Programm ist chinesischen
Ursprungs und kommt in englischer Sprache. Hier die Heimatadresse:
http://www.todo-backup.com/download/
Eine Alternative, ebenfalls frei verfügbar und völlig kostenlos, ist Redo Backup and Recovery.
Der Schwerpunkt liegt hier auf einfacher Bedienung und universeller
Verwendbarkeit. Das Programm kommt als "Live-CD" und belegt somit
keinen Platz auf der Festplatte. Es kann selbst dann verwendet werden,
wenn Windows schon gar nicht mehr starten will. Und ..... es spricht deutsch!
Auf
vielen Computern hat die Partition mit dem Betriebssystem (meistens
Partition C:) einen enormen Umfang. Manchmal nimmt sie sogar den
gesamten Platz auf der Festplatte ein! Es sollte deshalb nicht
verwundern, wenn die Backup-Datensicherung sehr viel Zeit in Anspruch
nimmt. Meistens dauert das Zurückspielen sogar noch länger. Da können
schon mal ein paar Stunden darüber vergehen. Es ist jedoch sehr
wichtig, daß dieser Vorgang nicht unterbrochen wird. Eine andere
sinnvolle Konsequenz wäre, die Betriebssystem-Partition möglichst klein
zu halten und insbesondere die persönlichen Datensammlungen auf einer
anderen Partition anzulegen.
Noch ein Wort zu den installierten
Programmen (Office, Photoshop, Firefox, Nero, ...). Falls diese sich
auf der C:-Partition befinden, werden sie durch die vorgenannte
Backup-Methode automatisch mitgesichert. Ansonsten empfehle ich, die
Installationsprogramme sorgsam aufzubewahren oder abzuspeichern. Falls
dann eines der Programme je Fehlfunktionen zeigen sollte, kann es
relativ einfach neu installiert werden.